Wärmewende: GSW und Fraunhofer-Institut geben Startschuss für Umbau des Wärmenetzes

26.06.2023 11:22 Uhr

Die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen haben sich vorgenommen, ihre Wärmenetze so umzugestalten, dass sie möglichst wenig klimaschädliches Kohlendioxid freisetzen - Stichwort Wärmewende bzw. Klimaneutralität. Ein Baustein dazu ist die Erarbeitung entsprechender Transformationspläne. Dabei kooperieren die GSW mit dem Fraunhofer IEG (Institution for Energy Infrastructures and Geothermal Systems). „Wir freuen uns, dass wir dafür Fördergelder vom Bund erhalten werden und nun in das Projekt einsteigen können“, erklärt Jürgen Richters, Leiter Rohrnetzbetrieb bei den GSW.

Die Fördermittel betreffen alle Wärmenetze im Versorgungsgebiet der GSW: „Wärmeversorgung Netz Bergkamen“, „Wärmeversorgung Seseke Aue/ Technopark“ und „Wärmversorgung Kamen Karree“. Für die drei Netze soll innerhalb eines Jahres ein gemeinsamer Transformationsplan erarbeitet werden, der Auskunft darüber gibt, wie sie sich klimaneutral umgestalten lassen. Teil dieses Plans ist die geplante Netzerweiterung sowie die Analyse von Potentialen, um die aktuell verwendeten fossilen Energieträger zu ersetzen - zum Beispiel durch oberflächennahe Geothermie, Grubenwassernutzung, Freiflächen- und Dachflächen-Solarthermie, Abwärmenutzung aus Industrie und Gewässern sowie Einbinden von (Untergrund-) Speichern.

Aufgrund ihrer Bergbauvergangenheit bieten sich der Region Bergkamen/Kamen große Chancen. Grubenwasser beispielsweise lässt sich sowohl als Wärmequelle als auch als saisonaler Wärmespeicher nutzen. Der Standort Bergkamen ist besonders begünstigt, weil sich auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Haus Aden eins von insgesamt sechs Hebewerken für  Grubenwasser im Ruhrgebiet befindet. Die thermische Nutzung des Grubenwassers könnte ein zentrales Standbein der Wärmeversorgung für das Bergkamener Netz darstellen und wegweisend für die anderen Grubenwasserstandorte sein.

„Die Transformationspläne unterstützen uns erheblich bei der Entwicklung der Wärmenetze. Gleichzeitig arbeiten wir mit den Verantwortlichen der Städte an deren kommunalen Wärmeplanungen und erwarten gespannt die Ergebnisse der jetzt gestarteten Studien und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten“, erklärt GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl.

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