GSW geben Ausblick auf Energiepreise für 2024

06.07.2023 09:52 Uhr

Die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen haben jüngst einen Ausblick auf die Energiepreise für Haushaltskunden gegeben. Demnach werden im kommenden Jahr sowohl die Preise für Strom als auch diejenigen für Erdgas unter den von der Bundesregierung festgelegten Obergrenzen (Energiepreisbremse) liegen. Maßgeblicher Faktor dafür ist die langfristige, vorausschauende Einkaufspolitik der GSW, die neben einer möglichst günstigen Preisgestaltung auch die Versorgungssicherheit berücksichtigt.

„Die zurzeit günstigen Preise auf dem Strom-Markt nutzen wir, um einen Teil der nötigen Energie für 2024 einzukaufen. Das kommt unseren Kundinnen und Kunden auch im nächsten Jahr zugute. Wir prognostizieren einen Strompreis, der unterhalb der jetzigen Strompreisbremse von 40 Cent pro Kilowattstunde liegen wird“, sagt GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl. Er betont in diesem Zusammenhang die risikoarme Beschaffungsstrategie von Stadtwerken: „Wir kaufen langfristig und in mehreren Tranchen ein. Damit erzielen wir nicht immer den günstigsten, aber einen guten und sicheren Durchschnittspreis, auf den sich die Kunden für einen längeren Zeitraum verlassen können. Diese Strategie hat sich vor allem in der Krise bewiesen. Anders als die sogenannten Discounter garantieren wir zudem eine Versorgungssicherheit auch in schwierigen Zeiten.“

Um den Haushalten langfristig eine sichere Preisprognose zu geben, kaufen die GSW grundsätzlich weit im Voraus ein, sodass der Großteil der Energie für 2024 bereits beschafft worden ist. Starke Preissenkungen, wie sie derzeit auf dem Strom-Markt zu erkennen sind, kommen deshalb erst zeitversetzt bei den Kundinnen und Kunden an. „Natürlich kaufen wir jetzt auch Strom zu günstigen Konditionen ein. Wir könnten theoretisch schon heute die gesamte Energie für das nächste Jahr einkaufen. Aber die Preise können ja noch weiter fallen“, erklärt Baudrexl. Deshalb seien seriöse Prognosen zur Preisgestaltung für 2024 noch verfrüht. Der Effekt der Beschaffung zu derzeit günstigen Preisen wird sich aber in den Tarifen der GSW im kommenden Jahr widerspiegeln.

Langfristige Einkaufspolitik zahlt sich aus

Wie wichtig eine langfristige Einkaufspolitik ist, wurde auf dem Erdgas-Markt deutlich. Sie zeigt, dass vergleichsweise günstige Preise auch in Krisenzeiten möglich sind. Hier liegen die GSW mit 7,86 Cent pro Kilowattstunde (Arbeitspreis im Tarif „GSW Erdgas Fix“) deutlich unter der von der Bundesregierung ausgerufenen Gaspreisbremse von 12 Cent pro Kilowattstunde. Eine Preisanpassung in 2024 ist jedoch wahrscheinlich.

Denn neben einer weiterhin angespannten Marktsituation und dem verfügbaren Angebot wirken sich auch gesetzliche Umlagen auf die Preisbildung aus. So werden 2024 beispielsweise die CO₂-Abgabe und die Gasspeicherumlage erhöht. Zu berücksichtigen ist zudem, dass sich das Kundenverhalten in der Krise stark verändert hat. „Wir haben gesehen, dass viele Kunden Energie gespart haben. Das wird sich womöglich fortsetzen. Es wird daher eine Herausforderung sein, den künftigen Verbrauch zu prognostizieren und auf dieser Grundlage die Energie einzukaufen“, sagt Baudrexl.

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