Weihnachts- und Neujahrsgrüße des Bürgermeisters

22.12.2023 09:00 Uhr

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Weihnachten ist ein Fest, an dem wir uns auf die ursprünglichen christlichen Werte besinnen, die es so besonders machen. Die Geburt Jesu Christi steht vor allem für Frieden, Hoffnung, Zuversicht und Nächstenliebe – Begriffe, die uns in diesen verwirrenden Zeiten einen Kompass bieten, um das Gute im Leben zu erkennen und danach zu handeln. Über ein besonders berührendes Beispiel möchte ich Ihnen heute berichten.

Wir alle erinnern uns an das Jahr 2015. Ausgelöst durch Kriege und Krisen aller Art sahen sich viele Menschen unterschiedlichster Nationalität gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Auf verschlungenen und gefährlichen Wegen gelangte auch ein junger Mann aus Asien nach Deutschland und schließlich nach Bergkamen. Allein in einem fremden Land, fernab von Freunden und Familie hatte er zunächst wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft – bis sein Schicksal eine unerwartete Wendung nahm.

Eine uneigennützige, hilfsbereite und sozial engagierte Frau nahm sich seiner an. Sie stand ihm im Alltag zur Seite, war Ratgeberin, Begleiterin und Problemlöserin. Dank ihrer Unterstützung fand er Zuversicht und Rückhalt, absolvierte einen Integrationskurs, lernte die deutsche Sprache und absolvierte schließlich sogar eine Ausbildung zum Krankenpfleger. An dieser Stelle könnte die kleine Geschichte enden. Doch ein Kapitel folgt noch.

Es ist ein trauriges Kapitel, allerdings auch eins, das uns ermutigt, an das Geschenk der Nächstenliebe und des Heils zu glauben und es mit anderen zu teilen. Die Frau, die sich so aufopferungsvoll um ihren Zögling gekümmert hatte, erkrankte plötzlich. Und zwar so schwer, dass eine vollständige Genesung ausgeschlossen ist: Sie wird den Rest ihres Lebens auf Pflege angewiesen sein. Und diese Pflege leistet jener junge Geflüchtete, der einst selbst dringend Hilfe benötigte – und sie von ihr erhielt.

Derjenige, der noch vor Kurzem verzweifelt und mutlos war, ist jetzt in der Lage, anderen Zuversicht zu geben. Wem dank Nächstenliebe geholfen wurde, kann selbst zum Helfer werden. Erscheint das Schicksal auch noch so schwer, die christlichen Werte bieten einen Ausweg. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, es liegt in unserer Verantwortung, sie nicht nur während der Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über zu leben und dadurch Hoffnung zu spenden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein friedliches, besinnliches Weihnachtsfest und viel Zuversicht, Gesundheit und Glück für das neue Jahr.

Herzliche Grüße

Bernd Schäfer

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