Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus verlegt

30.01.2024 16:47 Uhr

Unter erfreulicher Anteilnahme der Bevölkerung hat der Künstler Gunter Demnig heute an verschiedenen Stellen im Stadtteil Rünthe sieben Stolpersteine zum Gedenken an Bergkamener Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Bürgermeister Bernd Schäfer eröffnete die Veranstaltung und erinnerte an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte sowie die Verpflichtung, die sich daraus ergibt: "Die Stolpersteine sind nicht nur ein Mahnmal der Vergangenheit, sondern auch ein Symbol für eine gemeinsame, demokratische Zukunft. Sie erinnern uns daran, dass wir jeden Tag aufs Neue für unsere Werte einstehen müssen – für Vielfalt, Toleranz, Freiheit und Solidarität."

Die Gedenksteine erinnern an das KPD-Mitglied Wilhelm Lichtenberg, den Sozialdemokraten und ehemaligen Rünther Bürgermeister Paul Prinzler, die Eheleute Agnes und Reinhold Krull - beide Mitglieder der KPD - den Vorsitzenden der damaligen Rünther "Freien Elternvereinigung" Franz Magalowski sowie Albert Klinge und Frieda Mehring. Alle genannten Personen waren aufgrund ihrer politischen und weltanschaulichen Überzeugungen zeitweise in Konzentrationslagern oder Gefängnissen inhaftiert. Albert Klinge wurde 1944 ermordet, weil er aufgrund eines Schlaganfalls körperlich behindert war.

Die heutige Veranstaltung war die insgesamt dritte dieser Art in Bergkamen, die an die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung im Stadtgebiet erinnerte. Sie wurde von der Schülervertretung des Städtischen Gymnasiums sowie von Schülerinnen und Schülern der Willy-Brandt-Gesamtschule unterstützt. Erstmals war mit dem SuS Rünthe 08 ein Verein in die Veranstaltung eingebunden. Der Künstler Gunter Demnig hat das Erinnerungsprojekt vor 30 Jahren gestartet und mittlerweile in mehr als 20 Ländern über 100.000 Stolpersteine verlegt, die den Verfolgten der NS-Diktatur gewidmet sind. In der Regel werden die Gedenksteine am letzten freiwillig gewählten Wohnort der Opfer in den Bürgersteig eingelassen.

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