Vielleicht ein wenig wie du – belki biraz senin gibi
Bergkamen – Fünf Gegenstände, fünf Sprachen, fünf Geschichten, drei Städte, ein gemeinsames Zuhause: Können Kunst und Schauspiel Sprachbarrieren überwinden? Ja, sie können! Das zeigt die mehrsprachige Kunstaktion „Vielleicht ein wenig wie du – belki biraz senin gibi“. Sie bringt Geschichten, die sonst im Verborgenen bleiben, in den öffentlichen Raum.
Künstlerin gestaltet kleinen Caravan
Das Künstler*innen-Kollektiv Aylin Duman und Iris Wolf hat einen Wohnwagen auf die Reise geschickt – von Aachen ging es über Dortmund weiter nach Bergkamen. Von Stadt zu Stadt hat der kleine Caravan seine Gestalt verwandelt. In Bergkamen parkt er vom 5. bis zum 8. September auf dem Stadtmarkt. Dort übernimmt die türkischstämmige Künstlerin Fatma Özay die Gestaltung.
Fatma Özay beschäftigt sich in ihrer Kunst schon seit längerem mit der Verschmelzung von Mustern und Schrift. Ihre Malereien hinterfragen häufig die Funktion von Sprache und die Spiritualität von Ornamenten. Die Passant*innen dürfen also gespannt sein, wie der Wohnwagen von Tag zu Tag weiter übermalt und „überschrieben“ wird.
Am Mittwoch (7.9.2022) lädt das Künstler*innenkollektiv gemeinsam mit der Alevitischen Gemeinde ab 18:00 Uhr zu einem Streetfood-Festival rund um den Wohnwagen ein. Den Abschluss der Kunstaktion in Bergkamen und damit auch der gesamten Reise des Kunst-Caravans bildet eine Theater-Performance am Donnerstag (8.9.2022) – zu sehen jeweils um 10:00 Uhr und 12:00 Uhr.
Schauspieler*innen aus fünf Ländern zeigen öffentliche Performance
Darsteller:innen aus fünf verschiedenen Herkunftsländern agieren dabei gemeinsam – jede*r in ihrer/seiner Muttersprache: der Bosnier Asim Odobašic, die Griechin Stella Veinoglou, die Polin Alice Charlotte Janeczek, die Italienerin Jennifer Tilesi Silke und die Deutsche Elena Kristin Boecken. Sie alle erzählen anhand eines Gegenstandes eine Geschichte aus ihrem Leben. „Die multilingualen Performances zeigen, dass es nicht immer möglich ist, unser Gegenüber auf Anhieb zu verstehen. Dennoch können wir die Entscheidung treffen, verstehen zu wollen. Wir können zuhören, hinsehen, spüren“, sagt Initiatorin Iris Wolf.
Geschichten entspinnen sich um fünf Gegenstände
So entspinnen sich um eine Tasche, einen Nutellaglasdeckel, ein Schwert, einen Ballettschuh und eine Gabel Geschichten über das Weggehen und Ankommen, über Krieg und Frieden, über Träume und Erwachen und über Heimweh und Sehnsucht nach der Ferne. Es sind sehr persönliche Geschichten, die die fünf professionellen Schauspieler*innen in ihrer Muttersprache erzählen und spielen – und auch wenn die Zuhörenden nicht die Bedeutung der einzelnen Worte verstehen werden, so erschließt sich ihnen über die Performance und das Zusammenspiel dennoch ein Sinn.
Aylin Duman ergänzt: „Wir geben Kunstschaffenden, deren familiäre Wurzeln in anderen Ländern liegen, die Chance, in ihrer Muttersprache zu arbeiten. Dies eröffnet neue Möglichkeiten des individuellen künstlerischen Ausdrucks. Es wird sicherlich auch viele Passant*innen geben, die von einer Performance in ihrer eigenen Muttersprache überrascht sein werden – und so ein Gefühl von Zugehörigkeit, Identifikation und Wertschätzung erleben.“
Förderhinweis
Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Diversitätsfonds NRW, vom Förderfonds Interkultur Ruhr, vom NRW KULTURsekretariat Wuppertal, dem Kulturbüro Dortmund, dem Kulturbetrieb der Stadt Aachen und dem Kulturreferat der Stadt Bergkamen.
Kontakt
„Vielleicht ein wenig wie du – belki biraz senin gibi“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von „Das Theaterbüro“ und „Iris Wolf“
Weitere Informationen zu den Künstler*innen und Darsteller*innen sowie weitere Pressefotos zum Download (© Iris Wolf – wolfsblumen.de) unter https://vielleicht-ein-wenig-wie-du.dastheaterbuero.de.
Tel.: 0178 326 38 32
E-Mail: kontakt@das-theaterbuero.de