Sicher Rad fahren

12.07.2023 14:34 Uhr

Radfahren ist gesund, schont die Umwelt und liegt voll im Trend. Auch im Kreis Unna steigt die Zahl derer, die regelmäßig das Fahrrad nutzen. Doch es gibt auch Risiken. Im vergangenen Jahr registrierte die Kreispolizeibehörde knapp 405 Unfälle mit Radfahrern und Radfahrerinnen. An mehr als einem Drittel (145) waren E-Bikes beteiligt. Häufig verursachten sie die Unfälle selbst oder hatten eine Mitschuld. Deshalb frischen die Straßenverkehrsbehörden und die Unfallkommission im Kreis zusammen mit der Kreispolizeibehörde Unna das Wissen rund um wichtige Verkehrsregeln auf.

Wer mit dem Rad unterwegs ist, wird von anderen Verkehrsteilnehmern leicht übersehen. Und das nicht nur in der dunklen Jahreszeit. "Deshalb sollte man besonders großen Wert aufs Sehen und gesehen werden legen", empfiehlt Thomas Röwekamp, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizeibehörde Unna.

Eine funktionierende Beleuchtung, idealerweise mit Standlicht, und saubere Reflektoren am Rad sind für eine sichere Fahrt selbstverständlich. Mit heller, reflektierender Kleidung können Radfahrende noch mehr dafür tun, besser gesehen zu werden. "Untersuchungen belegen, dass ein Großteil der bei Dunkelheit verletzten oder getöteten Fußgänger und Radfahrer nicht zu Schaden gekommen wären, wenn sie ihre Sichtbarkeit durch reflektierende Materialien oder blinkendes Licht optimiert hätten", berichtet Röwekamp.

Viele Unfälle mit Radfahrerenden ereignen sich an Straßeneinmündungen und Grundstückszufahrten. Wenn Radfahrer in der falschen Richtung unterwegs sind, rechnen Autofahrer nicht unbedingt mit ihnen. "Deshalb sollte man auf dem Radweg nie verkehrswidrig in der falschen Richtung fahren", warnt Röwekamp. Und: "Auf Radwegen, die für beide Richtungen freigegeben sind, ist besondere Aufmerksamkeit gefragt."

Wer darüber hinaus eindeutig und berechenbar fährt und im Zweifelsfall den Blickkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern sucht, trägt eine Menge zur eigenen Sicherheit bei. "Nach außen selbstbewusst, innerlich defensiv", gibt der Leiter Verkehrsdienst einen weiteren Tipp. "Zeigen Sie sich, indem Sie beispielsweise an der roten Ampel in das Sichtfeld des Autofahrers vorfahren und sich so in dessen Bewusstsein bringen."

Immer im Hinterkopf haben sollten Radfahrer, dass Autofahrer - besonders aber Lkw-Fahrer - durch den toten Winkel im Rückspiegel teilweise eingeschränkte Sicht haben. Im Zweifel sollte man auf die eigene Vorfahrt verzichten, denn Radfahrende sind immer die Schwächeren.

Zurück