Öffentliches Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
30.01.2025 09:01 Uhr

"Das Erinnern darf niemals enden" – diese Botschaft vermittelte die vom Arbeitskreis Demokratie, der Stadt Bergkamen sowie Schülerinnen und Schülern der Willy-Brandt-Gesamtschule gestaltete Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. In seiner Ansprache betonte Bürgermeister Bernd Schäfer die ewig währende Verantwortung für demokratische Werte: "Wir müssen die freie Gesellschaft immer wieder aufs Neue gegen ihre Feinde verteidigen. Gerade heute, wo völkisches Gedankengut, Antisemitismus, Rechtsextremismus und teils unverhohlene Menschenfeindlichkeit vielerorts eine erschreckende Normalisierung erfahren."
Das rund anderthalbstündige öffentliche Gedenken begann am vergangenen Montag mit einem Schweigemarsch, der von den Gräbern der Zwangsarbeiter auf dem alten Friedhof in Bergkamen-Mitte zum Oberlinhaus in der Siedlung Schönhausen führte – dort war 1933 vorübergehend ein provisorisches Sammellager untergebracht, in dem das NS-Regime politische Gegner inhaftierte, folterte und einschüchterte. Während eines Zwischenstopps am Kreuz nahe der Landwehrstraße erinnerte auch Alexandra Khariakova, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde im Kreis Unna, in einer Rede eindringlich an die einzelne und kollektive Verantwortung für die Demokratie.
Auf Initiative des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog wurde der 27. Januar – der Jahrestag des 1945 befreiten Konzentrationslagers Auschwitz – 1996 offiziell zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt und seither als solcher begangen. Die Geschehnisse von 1945 wie die Befreiung des KZ Auschwitz und das Ende des 2. Weltkriegs jähren sich in diesem Jahr zum 80. Mal.