Präventionswoche in Bergkamen: Drittklässler meucheln mutig miese Monster

„Gemeinsam mutig, zusammen stark" - unter diesem Motto haben rund 430 Schüler aus 18 dritten Klassen der Bergkamener Grundschulen an der diesjährigen Präventionswoche des städtischen Kinder- und Jugendbüros (kijub) teilgenommen. Mit Theater, Teamgeist und jeder Menge Mut drehte sich in dieser Woche alles um Selbstvertrauen, Zusammenhalt und den Umgang mit Ängsten.

Höhepunkt der Präventionswoche war bereits zum dritten Mal das Theaterstück „Mutig miese Monster meucheln" des Theaterspiel Witten. Die Geschichte erzählt von Merle, die ihre größten Ängste – Spinnen, Schlangen, das Ein-Meter-Brett und vor allem die Dunkelheit - überwinden möchte. Als sie von ihrem Freund Toni als „Angsthase" verspottet wird, fasst sie einen mutigen Entschluss: Sie will sich ihren Ängsten stellen und in den dunklen Keller hinabsteigen.
Unterstützt wird sie dabei von ihrer Nachbarin Tante Thea, die selbst mit alten Erinnerungen kämpft. Gemeinsam lernen beide: Mut wächst, wenn man ihn teilt – und Angst wird kleiner, wenn man sie gemeinsam angeht.

Nach den vier Theatervorstellungen wartete auf die Kinder ein besonderes Erlebnis: In der Anlaufstelle Streetwork und im angrenzenden Freiraum hatte das Team der Jugendförderung Bergkamen einen spannenden Mutparcours aufgebaut.
Hier konnten die Schüler an verschiedenen Stationen ihre neu gewonnenen Erkenntnisse praktisch anwenden - und zeigen, dass sie mehr Mut in sich tragen, als sie dachten.

Balance und Geschick waren im Niedrigseilparcours gefragt, während an der Bastelstation aus Waschlappen und bunten Materialien persönliche „Mutmacher“ entstanden. Absolutes Highlight: der nachgebaute, mit Schwarzlicht ausgestattete Keller von Tante Thea, der das Theaterstück lebendig werden ließ.

Im dunklen Keller halfen die Kinder Tante Thea dabei, ihre Erinnerungskiste zu finden – eine Aufgabe, die Fingerspitzengefühl, Mut und Teamgeist erforderte. Sie mussten in Kisten Gegenstände ertasten, kleine Tennisballmonster einfangen, die Schlüssel verschluckt hatten, und sogar das Motto „Mut tut gut" entdecken. Besonders spannend war das vorsichtige Durchqueren des Spinnennetzes der lärmempfindlichen Ohrenspinne.

„Die Kinder haben mit so viel Spaß Angstmacher besiegt und dabei viele neue Mutmacher gefunden“, berichtet Sabrina Püschel vom kijub. „Besonders schön war zu sehen, wie sie sich gegenseitig unterstützt und ermutigt haben – und dass sie erkannt haben, dass auch Nein-Sagen supermutig ist.“

Die Präventionswoche des Kinder- und Jugendbüros Bergkamen zeigt eindrucksvoll, dass Präventionsarbeit Spaß machen kann und zugleich wichtige Lebenswerte vermittelt. Durch die Kombination aus Theater und praktischer Erfahrung lernen die Kinder spielerisch, dass Ängste normal sind - und dass man sie gemeinsam überwinden kann.

Das Konzept hat sich inzwischen fest etabliert: Bereits zum dritten Mal zeigt sich, dass die Mischung aus emotionaler Theaterpädagogik und aktiver Selbsterfahrung langfristig wirkt. Die Kinder nehmen nicht nur schöne Erinnerungen mit, sondern auch gestärktes Selbstvertrauen und den Mut, schwierige Situationen gemeinsam anzugehen.